Zunahme von Allergien
Allergien haben in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen. So leidet gemäß dem aktuellen „Weißbuch Allergie in Deutschland“ ungefähr jeder vierte Deutsche - also
etwa 20
bis 30 Millionen Menschen - an einer Allergie. Davon sind alle Altersklassen betroffen - vom Kleinkind bis zum alten Menschen. Aber damit noch nicht genug: Fast jeder zweite Bürger in diesem Land trägt Antikörper in sich und ist somit bereits sensibilisiert. Doch nur die wenigsten
sind sich dessen bewusst und kennen die tatsächlichen Ursachen ihrer allergischen Beschwerden.
Wie verbreitet ist Heuschnupfen?
Der Heuschnupfen ist nicht selten: Schätzungen zufolge hat jeder vierte bis fünfte Erwachsene diese Allergieform. Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen. Bei den Kleinkindern sind es etwa zehn bis 20 Prozent und bei den Teenagern 15 bis 30 Prozent. Künftig wird die Zahl der Heuschnupfenpatien-ten sogar noch weiter zunehmen, vermuten Experten.
Meine Erfahrung:
Häufig sind Heuschnupfenpatienten nicht nur gegen eine oder mehrere Pollenarten sensibilisiert, sondern reagieren zugleich überempfindlich auf verschiedene Nahrungsmittel. Das kann eine Nahrungsmittelallergie Typ I / III oder eine Pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie sein.
Der Darm spielt eine wesentliche Rolle bei der Diagnostik und später bei der Therapie.
So überprüfe ich bei jedem Heuschnupfen – Patienten, ober er z.B. ein Leaky-Gut Syndrom,
eine Candida albicans oder Darmparasiten hat?
Eine weitere Folge von Darmstörungen ist der sekundäre DAO-Mangel, der v.a. bei entzündlichen oder degenerativen Darmerkrankungen entstehen kann. DAO wird zu 90 % im Darmepithel produziert. Sekundär, kann die DAO auch durch Medikamente, Alkohol und Toxine gehemmt werden. Zusätzlich fehlen dem Patienten auch Mineralstoffe und Vitalstoffe, die für den Aufbau von DAO nötig sind, um effektiv das anfallende Histamin abbauen zu können. Das sind z.B. Zink, Kupfer, Vitamin B6 und Vitamin C.
Eine Kombination aus erhöhter Histaminbelastung (durch die Pollenallergie…) und einer eingeschränkter Histamin-Abbaukapazität verstärkt die Heuschnupfen-Symptome noch.
Während der Allergie- Zeit kann ich den Patienten auch eine Histaminarme Ernährung empfehlen.
Was sind Pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien?
Pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien werden durch die Pollen von Birke-, Haselnuss-, Erle-, Beifuß-, Lieschgras-, Roggen-, Ambrosia-, verursacht. Durch Kreuzreaktion mit bestimmten Nahrungsmitteln, kann es beim Verzehr dieser Nahrungsmittel zu Allergiesymptomen kommen.
Häufig kommt es dabei zum "Oralen Allergie-Syndrom " mit Brennen, Juckreiz am Gaumen, Lippenschwellungen, Bindehautreizungen an den Augen und Nasenlaufen. Magen-Darm-Beschwerden, Schübe einer bestehenden Neurodermitis, Asthma und weitere Allergiesymptome sind auch möglich.
Birkenpollenallergiker:
17 % der Bevölkerung sind auf Birkenpollen sensibilisiert, und bei 2/3 der Birkenpollenallergiker kommt es zu Pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien. Häufig vorkommende Nahrungsmittel
sind: Apfel, Süßkirsche, Haselnuss, Walnuss, Karotte, Tomate, Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Birne.
Die kreuzreaktiven Allergieproteine / - Profoline dieser Nahrungsmittel sind meist hitzelabil, und werden dann bei Erhitzung auch gut vertragen.
Eine Differenzierung echte Nahrungsmittelallergie und kreuzreaktive Nahrungsmittel ist über Laboranalysen möglich
Apfel, Kiwi, Pfirsich, Sellerie, Erdnuss, Haselnuss, Walnuss, Paranuss, Cashewnuss, Soja.
Man kann hier durch eine spezielle Allergieuntersuchung zwischen echten Nahrungsmittel-allergien, die hitze- und verdauungsstabil sind, und Kreuzallergien, die oft verdauungs- und hitzelabil sind unterscheiden.
(Quelle: Nahrungsmittelunverträglichkeiten Labor IMD)
Achtung!!
Es gibt aber auch hitze- und verdauungsstabile Speicher- und- Lipid-Transferproteine. z.B. bei Erdnuss, Haselnuss, Walnuss, Pfirsich, Weizen. Das Risiko für schwere Allergiereaktionen bis zum allergiebedingten Schock sind möglich.
Wer Symptome beim Verzehr dieser Nahrungsmittel Symptome beobachtet, kann über Labortests klären lassen, welches Allergieprofil z.B. bei Haselnuss, Pfirsich etc. besteht und ob die Nahrungsmittel ggf. erhitzt vertragen wird.
Man sollte auf keinen Fall Selbstversuche durchführen!
Sinnvolle Laboruntersuchung bei inhalativen Allergien (Pollen, Hausstaubmilbe, Schimmelpilze…)
Stuhluntersuchung
- Zonulin (zur Abklärung eines Leaky – gut Syndroms)
- KyberBiom®-Diagnostik (gezielte Mikrobiomdiagnostik für eine individuelle Therapie)
Blutuntersuchungen
- Div. Allergiepanels (Nahrungsmittel…)
- Histamin, DAO-Aktivität
- Mineralstoffscreening (Vollblutmineralanalyse)
Prophylaxe - Saisionale Polliosis
Zur saisonalen Prophylaxe von Pollinosis-Symptomen eignet sich das auf zwei Wochen verkürzte Therapieschema. Dabei kommt die nasale Sprühvaccine zum Einsatz.
Mit Hilfe der AutoColiVaccine lässt sich die Pollinosis regulativ behandeln. Dabei istt rechtzeitiges Handeln wichtig: die Therapie sollte etwa sechs Wochen vor dem zu erwartenden Ausbruch der Symptome beginnen.
Die Herstellung der Autovaccinen ist ein aufwändiger Prozess und nimmt etwa vier Wochen in Anspruch. Um rechtzeitig vor Beginn der Pollinosis-Symptome mit der Verabreichung beginnen
zu können, empfiehlt sich die Anforderung bereits im Januar. Die Einsendung einer Stuhlprobe
mit Hilfe des vorgesehenen Versandmaterials genügt.
AutoColiVaccine bei Hausstaubmilbenallergie
Derzeit wird eine kombinierte Phase-I/II-Studie zur Wirkung von AutoColiVaccinen bei Hausstaubmilben-Allergikern durchgeführt. In der offenen Phase-I-Studie wurden Daten zu Sicherheit und Verträglichkeit einer parenteralen Applikation von AutoColiVaccinen bei insgesamt acht Probanden dokumentiert. Das Ergebnis: Nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin ist die Behandlung mit AutoColiVaccinen als sicher und gut verträglich einzustufen.
Safety, tolerability, and impact on allergicinflammation of autologousE.coliautovaccine inthe treatment of house dust mite asthma - aprospective open clinical trial
Markus A Rose*, Bianca Weigand, Ralf Schubert, Johannes Schulze and Stefan Zielen
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3141598/pdf/1472-6882-11-45.pdf